Christlich Essenische Kirche

Seite der ersten interreligioesen Kirche der Welt, welche alle Religionen einlädt teilzuhaben an ihren Gottesdiensten um Verständnis, Toleranz und Akzeptanz gegen Andersgläubige auszuüben.

12.18.2006

Die Plastikblume im Garten Gottes

Die Plastikblume im Garten Gottes

….als eine solche bezeichnete manche Sektenbeauftragte die Christlich Essenische Kirche.

Was bedeutet das?

Nun, das Wort Plastikblume weckt verschiedene Assoziationen.

Künstlich, robust, pflegeleicht, noch da, wenn andere bereits verwelkt sind…

Im Grunde genommen nette Attribute, wäre da nicht das Wörtchen „künstlich“..

Künstlich bedeutet: Nicht natürlich! Bezogen auf die Kirche also: Nicht in der Natur Gottes liegend.

Ist das tatsächlich so? Die christlich Essenische Kirche ist eine interreligiöse und überkonfessionelle Kirche. Zu unseren Gottesdiensten laden wir die Menschen der unterschiedlichen Konfessionen. Wir vereinen im Gebet, nicht in unserer Mitgliederstruktur, denn wir haben keine Mitglieder! Die Menschen, die zu uns kommen, sind mit unserem göttlichen Vater verbunden, egal, wie sie ihn nennen. Sie sind auf der Suche nach ihren Wurzeln, nach dem Sinn ihres Lebens, nach der Liebe des Christus, nach dem Christus in sich. Und: sie sind in aller Regel Mitglieder der etablierten Kirchen. Wir helfen bei der Suche nach dem Sinn des Lebens!

Wir, das sind die Priester und Bischöfe der Christlich Essenischen Kirche, die ehrenamtlich und aus Liebe zu den Menschen diese Aufgabe übernommen haben. Wir, das sind Menschen, die im täglichen Leben stehen. Die Prüfungen durch Gott erfahren haben. Prüfungen, die im täglichen Leben jedem Menschen begegnen. Prüfungen, die mit Trennungen verbunden sind, Trennungen von lieben Menschen, Trennung von der Arbeitstelle, Trennung von verschiedenen Situationen…. Diese Menschen wissen, wovon sie sprechen, weil sie es erfahren haben!

Wenn diese Menschen das Attribut „künstlich“ verdienen, dann hat Gott fast nur Plastikblumen in seinem Garten… dann wäre Gott künstlich! Ein merkwürdiger Gedanke!

Viele Menschen haben leidvoll erfahren, was es bedeutet, an den Rand der Gesellschaft gestellt, diskriminiert zu werden. Immer, wenn dies geschieht, urteilt ein anderer und stellt damit Normen und Werte, die er für richtig hält, in den Vordergrund. Er bewertet und legt damit ein menschliches Maß, sicherlich kein liebendes göttliches Maß an.

Was tun Kirchenvertreter, wenn sie Kindern verbieten, gemeinsam zu beten? (Wie kürzlich Erzbischof Kardinal Meissner von Köln mit der Begründung, dass nicht katholische Kinder schließlich einen anderen Gott verehren.) Bedeutet Religion nicht „Rückbindung zu Gott“? Ist es nicht gerade für Kirchenvertreter die heiligste Aufgabe, diese Rückbindung zu fördern? Gehört dazu nicht in aller erster Linie Nächstenliebe? Ist Nächstenliebe nicht geprägt durch Toleranz und Akzeptanz des Anderen? Ist es vertretbar, für sich in Anspruch zu nehmen, die einzige Wahrheit zu kennen? Ist es nicht vielmehr so, dass Christus zu uns gesagt hat: Werdet wie die Kinder (so offen und natürlich) und ihr kommt ins Himmelreich? Ist es nicht so, dass Teilen bereichert? Ist es nicht so, dass alle Teile ein Ganzes geben…? Und ist es dann nicht vermessen zu glauben, ein einziges, winziges Teil im religiösen Weltgeschehen würde die alleinige Wahrheit in sich tragen und könnte das Ganze repräsentieren? Ist es nicht so, dass Diskriminierung und Bewertung immer ein Zeichen von „Rechthaben wollen“ ist? … Wenn beide Seiten immer wieder beweisen wollen, Recht zu haben, trennt dies, schafft Konflikte, schafft Gewalt – eine Art religiösen Rassenhass genährt durch Volksverhetzung gegen Andersgläubige. Recht haben beißt sich mit Liebhaben!

Haben wir uns doch besser gegenseitig lieb! Achten wir uns, in dem was wir denken und fühlen und wie wir sind! Legen wir Gottes Maß an, wenn wir andere Menschen „beurteilen“. Wenn wir das tun, dann sind wir alle gemeinsam eine Blume im Garten Gottes: Natürlich, schön und stark im Vertrauen auf einen gemeinsamen Vater, der jede seiner Pflanzen gleichermaßen liebt und sie schützt! Jede für sich eine wunderschöne Blume im Paradies Gottes!

.. noch da, wenn andere bereits verwelkt sind..



Erzbischof Nuntius Sylvia Ehlert