Christlich Essenische Kirche

Seite der ersten interreligioesen Kirche der Welt, welche alle Religionen einlädt teilzuhaben an ihren Gottesdiensten um Verständnis, Toleranz und Akzeptanz gegen Andersgläubige auszuüben.

12.05.2006

Toleranz

Toleranz

Die Christlich Essenische Kirche wurde am 10. Juni 1971 von einer Gruppe von Menschen aus unterschiedlichen Religionen als überkonfessionelle Kirche gegründet. Diese Menschen trugen die gleichen Ideale in sich: das Bewusstsein, dass wir eine Menschheitsfamilie sind. Sie wollten eine Gemeinschaft schaffen, in der Alle, trotz unterschiedlichem Glauben, gemeinsam Gottesdienst feiern und so zu einer einzigen, großen Menschheitsfamilie zusammen wachsen können.

Unter der Leitung unseres Kirchenoberhauptes Pax Immanuell II beschloss die Internationale Bischofskonferenz das öffentliche Wirken zu beginnen.

Im Jahre 2004 wurde die Christlich Essenische Kirche zum anerkannten Mitglied im „Parlament der Weltreligionen der UNESCO in Barcelona“. Seit diesem Zeitpunkt arbeitet die Christlich Essenische Kirche in Spanien ständig in den Arbeitsgruppen für Frieden und Verständigung der UNESCO mit.

2005 wurde die „Akademie für Theologie und Religionslehre“ zum Zwecke der erweiterten Priesterausbildung gegründet.

Wir sind überkonfessionell und betrachten alle Menschen, egal welcher Glaubensgemeinschaft, als große Familie in Gott. Zu unseren Gottesdiensten laden wir alle Menschen ein, die unsere Ziele und Ideale mittragen können und wollen. Als überkonfessionelle Kirche haben wir keine eigenen Mitglieder, außer unserer eigenen Priesterschaft.

Der Kern unseres Gottesdienstes ist die Kommunion der Liebe, wie sie die Essener gefeiert haben. Hierbei bittet die Priesterschaft Gott, Seine Liebe in Form von lichtvoller Energie in Brot und Wein (auch alkoholfrei, bzw. Traubensaft) einfließen zu lassen, damit wir Menschen sie in sichtbarer Gestalt miteinander teilen und aufnehmen können.

Wir vertreten die Meinung, dass es nicht Aufgabe einer Kirche ist, den Menschen vorzuschreiben wie sie zu leben haben. Dieses würde eine Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit, ihrer Persönlichkeit und ihrer Lernprozesse bedeuten. Somit akzeptieren und schließen wir Ehen von gleichgeschlechtlichen Partnern und auch Mehrfachehen, wie sie zum Beispiel der Islam praktiziert.

In unserer Gesellschaft erleben wir die Bewertung und Ausgrenzung von Menschen, deren Lebensweise als „falsch“ bewertet wird. Es werden Regeln aufgestellt, die Verhalten und Begabungen als „richtig“ oder „falsch“ einstufen und diese Bewertungen durchsetzen. Wir werden diese Bewertungen so lange kennen, wie wir unsere Kinder in dem Bewusstsein erziehen, dass sie „etwas nicht richtig machen“, dass sie „etwas falsch“ machen, dass sie sich zu ändern haben, …. Wenn wir am eigenen Leibe erleben, dass wir „falsch“ sind, brauchen wir ein Opfer, das noch „falscher“ als wir selber sind, damit meine eigene Unzulänglichkeit nicht als so schlimm empfunden wird und wir davon ablenken können.

Unsere Gesellschaft ist voll von solchen Beispielen und zum Glück auch von korrigierten Bewertungen.

Aber wer stellt diese Bewertungen auf, und wer, wenn sie denn aufgestellt wurden, führt sie durch? Keine Bewertung darf bewirken, ohne dass sich Menschen davon beeinflussen lassen und auf andere Macht ausüben.

Wir haben das zum Beispiel bei Linkshändern erlebt. Sie wurden „umerzogen“ und abgestraft, weil sie die „falsche“ Hand benutzen. Heute ist bekannt, wie tief greifend diese Menschen in ihrer Entwicklung und Persönlichkeit auf Dauer gestört wurden. Heute weiß man, dass ein Linkshänder genau so „normal“ wie ein Rechtshänder ist, ja, zumeist sogar intelligenter.

Noch vor wenigen Jahren wurden Familiendramen ausgelöst, wenn ein Partner einen Andersgläubigen heiraten wollte. In meiner eigenen Familie hat sich meine Cousine getötet, weil sie den Mann, den sie liebte nicht heiraten durfte. Diese Geschichte liegt ca. 30 Jahre zurück. In einer streng katholischen Familie aufgewachsen, durfte sie ihre große Liebe nicht heiraten, Begründung: Du kannst ihn nicht heiraten, er ist doch evangelisch. 10 Jahre später lernte sie wieder einen Mann kennen und lieben. Begründung diesmal: Du kannst ihn nicht heiraten, er ist doch geschieden. Und heute? Wir können zusammen leben ohne verheiratet zu sein. Welchen Menschen räumen wir solche Macht über unser Leben ein, dass wir unser eigenes dafür zerstören?

Das Thema der Sexualität ist eines der am meisten missbrauchten Themen. In der göttlichen Schöpfung sind die Liebe und die Sexualität eine Einheit. Kein Thema ist mit so vielen Verboten, Sünden und Strafen belegt wie die Sexualität. Es beginnt schon damit, dass vorehelicher „Geschlechtsverkehr“ – welch ein Wort (es steckt darin das Wort verkehrt)- verboten ist, und nur wenige Stunden später, nachdem ein Papier unterschrieben wurde, zur „Pflicht“ wird.

Wir kennen die Bewertung der unehelich geborenen Kinder. Noch vor einigen Jahren war es ein Makel unehelich geboren zu sein. Noch früher waren diese Menschen von bestimmten Berufen ausgeschlossen. Das Erbrecht der unehelich geborenen Kinder wurde erst vor wenigen Jahren geändert. Mit welchem Recht sind unehelich geborene Kinder „anders“ oder „minderwertiger“ als ehelich geborene Kinder? Wie viel Leid mussten Frauen erleben, die unverheiratet schwanger wurden! Welcher Schimpf und Schande wurden diese Frauen ausgesetzt! Heute ist es in unserer Gesellschaft „normal“ sich für ein Kind zu entscheiden, ohne verheiratet zu sein. Von wem lassen wir uns vorschreiben, was richtig oder falsch ist und wie viel Leid ist durch solche Wertvorstellungen entstanden.

Mit welchem Recht wird Homosexualität als „falsch“ eingestuft? In einigen Jahren werden wir soweit sein, dass wir wissen, es gibt Hetero- und Homosexualität. Was heute noch als „falsch“ bewertet wird, wird ein selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft sein.

Wir unterwerfen uns Regeln, die nicht einhaltbar sind. Jede Seele hat sich vor der Inkarnation für bestimmte Erfahrungen entschieden. Diese Erfahrungen wird sie machen, egal ob sie durch Menschen verboten wurden oder nicht. Es ist verboten zu töten. Werden dadurch weniger Menschen gewaltsam getötet? Es ist verboten „fremd zu gehen“. Werden dadurch die Menschen treuer? Wenn wir akzeptieren, dass jeder Mensch seine eigenen Erfahrungen machen muss, egal wie die Regeln sind, dann werden wir erkennen, dass es unsere Aufgabe ist mit Liebe und Toleranz uns gegenseitig zu helfen, damit wir alle unseren Lebensplan erfüllen können um am Ende unseres Lebens sagen zu können: es war schwierig, es gab Höhen und Tiefen, aber es war gut.

Jesus sagt: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Er sagt nicht: aber nicht die blonden und die blauäugigen und nicht die Linkshänder und nicht die Andersgläubigen und die Homosexuellen und die Unehelichen.

Diesen Zusatz haben sich Menschen ausgedacht und wie viel grundloses Leid ist dadurch über uns gekommen. Wirken können diese Wertungen jedoch nur, wenn wir uns davon beeinflussen lassen und den Druck auf unsere Mitmenschen ausüben.

Mögen Sie niemals am eigenen Leibe erleben, dass plötzlich die braun-, grün- oder blauäugigen, die Blonden oder Schwarzhaarigen als „falsch“ eingestuft werden und Sie eventuell dazu gehören.