Christlich Essenische Kirche

Seite der ersten interreligioesen Kirche der Welt, welche alle Religionen einlädt teilzuhaben an ihren Gottesdiensten um Verständnis, Toleranz und Akzeptanz gegen Andersgläubige auszuüben.

12.05.2006

Predigt

Predigt anlaesslich des Gottesdienstes am 14. Oktober 2006 in Rotenburg an der Fulda

Ich f reue mich über Ihre Teilnahme an diesem Gottesdienst der Christlich Essenischen Kirche. Wir sind interreligioes und laden Gläubige aller Religionen hierzu ein.

Was verstehen wir unter „interreligioes“? Wir alle sind Kinder eines einzigen Vaters. Wir geben ihm unterschiedliche Namen, meinen aber doch immer denselben Schoepfergott. Daher sind wir offen für ALLE Menschen und betrachten die verschiedenen Religionen als Auspraegungen unterschiedlicher kultureller Sichtweisen derselben Grundwahrheit. Wir sind EINE Menschheitsfamilie und Gott unser Vater. Daher nehmen wir auch keine Mitglieder auf. Denn wenn wir alle ein Teil Gottes sind und Gott in jedem von uns ist, wie koennte da auch nur ein einziger nicht Mitglieder dieser Familie sein? Wie koennte auch nur ein einziger nicht Teil dessen sein, der ihn erschaffen hat?

Auch sehen wir uns nicht als Vermittler zwischen Gott und den Menschen, sondern als helfende Hand, wo Hilfe gebraucht und gewuenscht wird.

Wir glauben, dass jeder Mensch einzigartig und richtig ist, ein von Gott geschaffenes goettliches Unikat. Es gibt keine richtigen oder falschen, guten oder boesen Menschen. Es gibt nur Menschen, die durch ihre Lebensumstaende ihre wahre Herkunft vergessen haben. Wie viel Leid entsteht dadurch, dass andere Menschen auf uns Druck ausueben und wissen wollen, was für uns gut und richtig sein soll, wie wir uns zu verhalten haben oder was wir tun sollen. Dadurch werden wir gepraegt und es kann geschehen, dass wir unsere Einzigartigkeit und unseren Ursprung in Gott vergessen.

Durch unsere Erziehung, durch immer wiederkehrende Bewertungen unserer selbst und unserer Staerken und Schwaechen, durch viele aeußere Umstaende vergessen wir manchmal, dass wir ein Teil von Gott sind. Heil sein bedeutet jedoch GANZ sein, eine Einheit von Koerper, Geist und Seele.

Es gibt eine Schoepfungsgeschichte die folgendermaßen beginnt: „Am Anfang war Gott an und für sich.“ Es gab nichts anderes als Gott. „Und Gott sandte zwei Strahlen aus, dass Goettliche und die Liebe. Und das Goettliche war seine weibliche Kraft und die Liebe war seine maennliche Kraft. Diese beiden Kraefte vereinigten sich außerhalb von Gott und sie gebaren das Licht.“ Aus diesem Licht entstand die gesamte Schoepfung, wir Menschen, die Tiere, die Natur, die ganze Schoepfung. Als Teil dieser Schoepfung besteht jeder einzelne von uns nur aus Goettlichem und Liebe.

Die Liebe wiederum ist die groeßte Kraft des Universums.

Wir alle werden die Liebe in unserem Leben erlebt haben: zu unserem Partner, unseren Kindern, unseren Eltern, …. Wenn wir die Liebe spueren macht sie uns stark und sicher. Wenn wir uns daran erinnern wissen wir auch, dass wir mit und durch diese Liebe gewaltiges schaffen, Berge versetzen koennen.

Wenn schon unsere Liebe uns zu diesen Dingen befaehigt, um wie vieles staerker ist dann die Liebe unseres Vaters zu seinen Kindern.

Diese Liebe Gottes empfangen wir im Rahmen dieses Gottesdienstes in Form von Brot und Wein. Diese Liebe ist es, die uns Gott unser Vater schenkt, damit wir wieder das Bewusstsein unseres goettlichen Ursprungs spueren. Diesen einzigartigen Vorgang nennen wir die „Kommunion der Liebe“ und sie ist ein zentraler Bestandteil unseres Gottesdienstes.

Ich moechte nun noch auf ein weiteres Geschenk zu sprechen kommen, das wir von Gott erhalten koennen.

Um uns unser Leben leichter zu machen und den Weg zurück zu unserem goettlichen Bewusstsein zu finden haben wir das Geschenk der Taufe erhalten. Wir unterscheiden in unserer Kirche zwei Arten der Taufe: die Reinigungstaufe und die Taufe mit dem Heiligen Geist.

Durch die Reinigungstaufe werden diejenigen Seelenanteile integriert, die wir eventuell noch nicht aktiviert haben, die wir aber benoetigen um unser Leben so zu leben wie wir es uns vorgenommen haben, damit wir am Ende sagen koennen: es war anstrengend, es gab Hoehen und Tiefen, aber: es war gut.

Manche Situationen, denen wir in diesem Leben ausgesetzt sind haben ihren Ursprung in einem frueheren Leben. Im jetzigen Leben schaffen wir den Ausgleich für das, was wir in frueheren Inkarnationen verursacht haben. Durch die Taufe mit dem Heiligen Geist werden uns diese Erfahrungen geschenkt, so als haetten wir sie uns selbst erarbeitet. Gottes Gnade wirkt!

Wir bekommen diese Geschenke, um unser Leben leichter leben zu können, um gluecklich zu werden und damit uns der Weg zurück zum Vater und zurueck zum Licht leichter faellt.

Glauben Sie mir, jeder einzelne von Ihnen traegt die Faehigkeit in sich dieses Leben zu meisten, sein persoenliches Ziel zu erreichen und gluecklich zu werden. Egal wie die Umstaende sind, Sie haben alle Voraussetzungen, um am Ende dieses Lebens sagen zu koennen: es war schwierig, es war voller Hoehen und Tiefen, aber es war gut – ich habe es geschafft.

Am Ende jedes Gottesdienstes bieten wir Heilen durch Handauflegen an. Gott unser Vater wirkt durch uns auf den Menschen, dem wir die Haende auflegen duerfen. Auf welche Art und Weise er das tut, bleibt uns zwar verborgen. Aber wir duerfen die Haende auflegen und Gottes Liebe zum Heil des Menschen durch uns wirken lassen.

Ich wuensche Ihnen, dass Sie das Bewusstsein der Liebe Gottes, die Faehigkeit zum Gluecklichsein und Ihres goettlichen Selbstes immer in sich tragen.

Gehen Sie hinaus in die Welt und lassen Sie Ihr Licht leuchten, um anderen Menschen den Weg zurück zum Vater zu zeigen.